Sie treffen mich meistens am Wochenende oder in den Semesterferien im Regenwurm. Ich studiere Sprechwissenschaft in Halle (Saale). Mein ganzes Leben lang stand ich in enger Verbindung zum Regenwurm. So wuchs ich in einem Umfeld auf, in dem nicht Wirtschaftswachstum die größte Rolle spielt, sondern eine nachhaltige, ökologische und bewusste Lebensweise mit dem ständigen Blick auf die Auswirkungen des eigenen Handelns auf eigene und andere Lebenssysteme.
Mir ist es wichtig, nicht zu übersehen, wie viel Arbeit hinter jedem einzelnen Produkt steht. So viele Menschen leben davon: Erzeuger*innen, Händler*innen, Spediteur*innen. Mit dieser Denkweise wächst auch die Wertschätzung für das Produkt. Ich wünsche mir, dass nicht Profit die erste Priorität in unserer Welt spielt; für mich geht es um das Miteinander und Füreinander, das Hinterfragen und Bewusstwerden und das daraus entstehende Gefühl, eine Stimme und einen Einfluss haben zu können.
Wir alle leben von der Natur. Sie ist die Grundlage von allem. Wir sollten sie schützen. Ich bin dankbar, über den Regenwurm einen kleinen Teil dazu beitragen zu können. Das Leben ist viel schöner, wenn wir aufeinander Acht geben.