Eine heile Welt dank vieler Hände

Jeder Mensch kann einen kleinen Betrag leisten, die Welt etwas besser zu machen. Viele Hände können viel erreichen. In einem Newsletter der Zeitschrift „publik forum" fand ich diese kleine Geschichte, die ich Ihnen Beginn erzählen möchte:

Ein Weiser ging einmal über Land und sah einen Mann, der einen Johannisbrotbaum pflanzte. Er blieb bei ihm stehen und sagte zu ihm: »Wann wird das Bäumchen wohl Früchte tragen?« Der Mann erwiderte: »In etwa 70 Jahren.« 

Darauf der Weise: »Du bist ja verrückt! Denkst du denn, noch in 70 Jahren zu leben? Du wirst doch nie was von den Früchten dieses Baumes haben! Pflanze doch lieber einen Baum, der dir zu Lebzeiten schon etwas bringt!« 

Der Mann hatte mittlerweile die Anpflanzung vollendet, sah sich sein Bäumchen an und meinte: »Als ich zur Welt kam, fand ich Johannisbrotbäume vor, aß von ihnen, ohne dass ich sie je gepflanzt hatte, denn das hatten mein Vater und mein Großvater getan. Habe ich aber nun genossen, was ich gar nicht erarbeitet habe, so will ich einen Baum pflanzen für die, die nach mir kommen, damit sie davon genießen. Wir Menschen können nur bestehen, wenn einer dem anderen die Hand reicht.«

Was hat unsere Generationen alles vorgefunden, als wir auf diese Welt kamen - und was geben wir den folgenden Generationen? Schnell werden viele von uns die Antwort finden: „Wir hinterlassen unseren Kindern und Enkelkindern Sicherheiten, Vermögen, Haus, damit sie es einmal...."

Womit ist dieses „Besser-Haben" aber erkauft? Erdölvorkommen aus Jahrmillionen: verbraucht. Jahrhunderte-, Jahrtausende alte Urwaldbestände: gerodet. Das Eis an den Polkappen: schmilzt. Die Meere: für Jahrtausende verschmutzt...

Dabei hat jeder so viele Möglichkeiten... Die TAZ hat einmal getitelt: „WIR STOPPEN DEN KLIMAWANDEL", mit einer ganzen Titelseite voll mit Gesichtern von Prominenten, welche die großen Energieunternehmen boykottieren und auf Ökostrom umsteigen. Doch viele Verbraucher nutzen diese Chance nicht. Stattdessen wählen sie lieber den billigen Atomstrom, um ihres eigenen Vorteils willen.

Der Regenwurm (und einige Mitarbeiter privat) sind schon lange auf Ökostrom von Greenpeace oder Naturstrom umgestiegen. Der Ökostrom ist zwar teurer, doch geben wir nicht oft Geld für unnütze Dinge aus, bei denen wir dieses Argument „teuer" nicht gelten lassen?

Für uns ist es ein gutes Gefühl mit Ökostrom zu leben. Jeder hat die Chance, etwas zu tun und jeder kleine Schritt ist in Wirklichkeit ein großer - wenn ihn viele gehen. Die vielen, sich oft klein fühlenden Menschen sollten aufhören, sich von Konzernen kaufen zu lassen. Das ist letztendlich viel teurer als der kurzfristig erkaufte Vorteil.

Das Gleiche gilt für die Naturkost: Ist es das gleiche, ob EDEKA Bio verkauft oder ein selbstständiger Naturkostladen? Auf dem ersten Blick schon, doch wer hinter die Kulissen schaut, erkennt: Wenn LIDL Fair-Trade-Produkte verkauft, ist dies für den Konzern eine billige Werbemethode, um neue Kunden zu erreichen. Den Betroffenen in der so genannten „Dritten-Welt" bringt das aber gar nichts und den Kundinnen und Kunden ebensowenig - außer einer Beruhigung ihres Gewissens.

Zwischen Werbung und Information unterscheiden zu können, das ist die große Kunst im heutigen Computer-Zeitalter. Wer sich ansieht, wie schlau TV-Werbung heute vorgeht, wer sich Internet-Seiten wie WIKIPEDIA anschaut, der erkennt wie schwer es ist, das Wahrhaftige vom Betrug zu unterscheiden.

Der Mann in unserer Geschichte vom Johannisbrotbaum hat es leicht. Er schaut auf sich und seine Geschichte - und handelt. Er handelt unabhängig davon, wie andere sein Verhalten bewerten. Dieser Mann hat keine Macht. Seine Arbeit ist mit einem Federstrich wieder zu vernichten, so verletzlich sind er und seine Arbeit. Aber er ist ein Teil der Schöpfung. Er hat seine Rolle angenommen, diese Schöpfung zu erhalten und weiterzugeben. Er hat dies erkannt und handelt danach. Dadurch hat er alle Macht, alles Wissen und alle Kraft. So wie wir alle.

Ihr Rudolf Döhr

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